Nummer:oub0171 | Datum:Emden, 23. Mai 1400 | Überlieferung:Editie | Fundstelle:Ostfriesisches Urkundenbuch, I, S. 145, nr. 171 |
Sämmtliche Häuptlinge und Gemeinden von Ostfriesland geloben den Abgeordneten der Hansestädte fernerhin den Vitalienbrüdern keinen Vorschub mehr zu leisten, und allen Kaufleuten Freiheit des Verkehrs und Befreiung vom Strandrecht zu gewähren.
Witlik sy allen den ghenen, de dessen bref seen edder horen lesen, dat wy hovetlinge unde menheyt des ghantsen landes to Ostvreslande, also dat beleghen is twysschen der Emese unde der Wesere, up dat wy schullen unde willen nummermer to ewyghen tyden Vytalienbrodere edder ander rovere, de den kopman beschedighen edder beschedighen laten to lande ofte to watere, husede ofte heghede in unsen landen ofte ghebede. Were dat id iemand dede, so wille wy unde schullen mid rade, mid dade, mid alle unser macht darto helpen unde volghen to lande unde to watere, dat de vorghescrevenen rovere vorstoret werden. Oh schullen wy unde willen, dat alle koplude schullen velich unde vry varen unde keren to lande unde watere by nacht unde by daghe, wanner dat id om beqweme is, uppe oren rechten tollen, den se oldinghes pleghen to ghevende. Weret dat se iemand daran hinderde edder wolde hinderen laten, so scholde wy unde willen so vorbidden unde vordeghedinghen mid alle unser macht mid ghantsen truwen. Ok weret, dat God vorbeden mote, dat dar ienich schipbrokich worde in der se bynnen landes edder buten in der se, wat ghud daraf gheberghet worde van inwoneren des vorgheschrevenen landes edder van anderen luden, de dar to kemen ofte to essched werden, nemen schullen redelik arbeydes loen. Were aver dat de schipper mid eines schepes kinderen edder mid den kopluden sulven wes berghede, dat schollen se beholden unde dar nicht afgheven, unde. dat voren, wanne unde wore on dat bekeme (sic) is, sunder hindernisse. Oh schullen alle de breve, de den menen hensesteden edder eyner stad besunderghen ghegheven sint, by orer macht bliven unde unvorbroken. Dyt hebbe wy ghedeghedinget mid den erliken luden, hovetlude van der hense utghesand, van Lubeke her Henning van Rintelen, her lohan Krispin, van Hamborch her Alberd Schrege, her lohan Nanne, van Bremen her Ludger Wolders, van Groningen Sweder van Winden, Alef Scheling unde Albert Scheling, de nu to der tyd to Emede sind. Alle desse vorgheschrevenen stucke unde artikele unde eyn islik bysunderen love wy alle, de hirna gheschreven stat, in guden truwen stede, vast, unghebroken to holdene sunder ienegherlege holperede, alle arghelist utghenomen, unde hebbet des unse ingheseghele witliken ghehenget laten an dessen bref, wy Kene, heren Okken sone, van den Broke; Leward van Emede, hovetling to Norden; Volkmar Allen, hovetlink to Osterhusen; Ede Wymmekens hovetlink in Rostringes verdendel;[*] Haro Aldesne, hovetlink to Valren; Hisseke hovetling, provest to Emede; Haytedissone tho Hlerlete; Hare Ydzerdissone, hovetlink in der Grede; Affo Beninga, hovetlink to Pilsem; Lubbe Tzyvetissone; iunge Hero, hovetlink to Dornum; Nonko Duressone; olde Hero, hovetlink to Dornum; Tzasse Duressone; iunge Folkolf to Schortinse;[*] Volkerd Iagens sone; Isbrand Redelins sone, hovetlink to Repisholte;[*] Gherke Unckenssone; Dido Lubensone, hovetlink to Rodenkerken; [*] Konka Hikna; Hikka sin sone; Hayo Ylyessone, hovetlink to Varle;[*] Eggo Heringes; Peko Egkardessone; Tonto van Langwarde;[*] ok alle Murmurland[*] mid orem seghele, Lantsingerland[*] mit orein seghele, Overlodingerland[*] myd oren twen seghelen, Sagharderland[*] mit orem seghele und Astringerland mit orem seghele. Weret dat eyn edder twe edder, mer, de hyr vorgheschreven stad, nicht beseghelden, dar scholde desse vorgheschrevene breff nicht mede vorbroken wesen.[*] Ghesehreven to Emede, na Godes bord in deme verteynhundersten iare, des sondaghes vor senthe Urbanus daghe.
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Bestand | Ostfriesisches Urkundenbuch, I |
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Fol. Nr. | S. 145 |
Nr | 171 |
Olim | Gedr. nach dem Orig. Lüb. U.-B. IV. Nr. 699. |
Jahr | 1400 |
Datumcode | DaUrbani |
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Kommentar | Es folgen die Siegelbeschreibungen nach dem Lüb. Urk.-Buche. Erhalten sind: 2. In einem Baldachin 2 Heilige, darunter 2 Schilde, in jedem ein rechtssteigender Löwe. Umschrift: S. Liuwardi Itzingha. 3. Auf der Siegelfläche ragt hinter einem stehenden Schilde mit einem rechtsschauenden Adler ein männliches Brustbild hervor mit einem Palmzweig oder einer schilfartigen Pflanze in der rechten Hand, darüber erscheint eine Figur mit Nimbus, auf den Schultern des Mannes stehend oder sitzend, vermuthlich der h. Christoph mit dem Christkinde. Im Grunde rechts und links eine heraldische Lilie. Umschrift: . . . Folmari capitanis (?) in Ast.... 4. Rechtssteigender Löwe. Umschrift: S. Edonis Wummeken. 5. Unter einem reichen gothischen Baldachin nebst Seitenthürmen die Madonna unter Krone mit dem Christkind und Lilienscepter, darunter ein aufgehängter Schild mit 2 heraldischen Lilien neben einander gelegt.Umschrift: Sigil. Haronis de Valra. 6. Vergl. U. Nr. 159 vom 24. August 1390. 7. Ein Reiter, nach links trabend, mit geschwungenem Schwerte in der Rechten. Umschrift: S. Ennonis (Ha)ytatisna in Hlerlete. 8. Madonna mit Christkind, ungekrönt, rechts vom Thron ein Drache, links ein Adler. Umschrift: S. Haronis Edzardisna capitan. i. (G)red. 9. Linksgewandter Adler. s. Affonis advocati de Pillesum. 13. Linksaufgerichteter Löwe. s. (Har.) Eilardis sone de (D)orne. 15. Dreipass, in dem ein zweiköpfiger Adler. Umschrift unleserlich. 17. Scheint ein Adler gewesen zu sein. Umschrift:..de....Rede. so .21. Männliche Figur, in der Rechten einen Baumstamm oder Ast, die Linke auf einem Schild mit einem Adler gestützt. Umschrift:..orana. 26. Ueber einer schräglinks sehraffirten Querleiste ragt die halbe Figur des Apostels Paulus hervor, darunter ein nach links schreitender Löwe. Umschrift: Sigillum termini (de) denramora..p..s... (vergl. Anm. 7.) 27. Ritter mit rundem Nabelschild, unter welchem ein Schwert hervorragt. In der Rechten hält er eine Sturmfahne, die auf dem Wimpel 1 oder 2 Längsbalken zeigt. Umschrift: . . . terre Translathie. 28. Rechts eine Figur in Diaconentracht mit Buch und Palmzweig. Links sitzt ein Bischof mit Mitra und Krummstab auf einem Throne mit Thierköpfen. Umschrift:S . . . vi . . rum ib..tiene bekemor. 29. Undeutliche Heiligenfigur. 30. Gekrönter König mit Reichsapfel und Lilienscepter, auf einer Bank sitzend. Umschrift: s. parrochia . . . . Die Siegel Nr. 1, 10, 11, 12, 14, 16, 18, 19, 20, 22, 23, 24, 25, 31, 32 fehlen. Anmerkung zu Siegel 27: An der Anm. 8 erwähnten Urkunde hängt auch das Siegel des Oberledingerlandes. Dasselbe stimmt mit der unter 27 gegebenen Beschreibung überein, nur sind im Wimpel der Sturmfahne nicht Längsbalken, sondern der Wimpel ist faltenreich herabwallend dargestellt. Auf einem schlecht erhaltenen Exemplar können die Falten allerdings leicht für Balken gehalten werden. Ferner befindet sich im Siegelfelde, rechts von der Figur eine heraldische Lilie. Die Umschrift ist Nr. 27 gleichlautend. |
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