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Nummer:oub1643 Datum:Leeuwarden, 8. Okt. 1499 Überlieferung:Editie Fundstelle:Ostfriesisches Urkundenbuch, II, S. 620, nr. 1643

Herzog Albrecht von Sachsen u. s. w. gewährt den Friesen östlich der Ems das Recht, mit ihren Gütern frei und ohne Zoll in den unter seiner Botmässigkeit stehenden Friesischen Landen zu verkehren, und verzichtet auf das Strandrecht unter Bedingung der Gegenseitigkeit.

Quelle Recto Rückseite Übersetzung Relationen Siegel Material Literatur Index N. B.
Wir Albrecht, von Gottes gnaden hertzog zcu Sachsen, lanndgraff in Doringen und marggrafe zcu Meissen, Romischer kuniglicher majestat und des heiligen reichs ewiger gubernator in Friesslanndt, bekennen hie mit diesem unsem brief fur uns, unser erven und nachkummen, das wir auss sunderen gnaden unde naygung, so wyr zcu den einwonern und undersassen der grafschafft Ostfrieslanndt uber die Emisse tragen, aus rechter wissen erlaubet und gegonnet haben, erlauben und gonnen inen hiemit und in crafft diss briefs, also das sy dieselben einwoner und undersassen der gemelten grafschaft mit irem leib und guttere frey und sicher, auch unbeswert von allen neuwen zollen, weggelt und anderen beswerungen meniglichs unverhindert durch die Friesische lande, so wir von wegen Romischer kuniglicher majestat und des heiligen reichs als ewiger gubernator und potestat besitzen und innehaben, darzcu uber die wasser hin und wider passiren nach laut ires alten herkumens und gewoenheit. Begebe sich aber, das enich schiff von den undersassen der obgenanten grafschaft, es kome von ungewitter oder windtsnot halven, bruchaftig wurde auf den ortten und hafen in den obgenanten kuniglicher majestat, des heiligen reichs und unsen Friesischen landen gelegen, oder enich treibgut ankeme, wollen wir, unser erven und nachkumen inen, den gemelten undersassen und einwoneren obgemelt, ire gutter, so ine anders zugehoren, nach gewoenhait pergkgeldes darumb bezalt widerumb volgen laissen. Wer es aber sach, das die gutter, die durch solichen schaden beschehen und den einwoneren der grafschaft Oistfrieslandt nit zugehorten, soll in dem fall unser oberkait ir gerechtigkait voirbehalten sein. Solichs alles haben wyr fur uns, unser erben und nachkumen, bewilligt und ghnediglich gegonnet, doch myt der underscheid, das die gemelten, unser besonder lieven und getrouwen heer Edessardt unde heer Uko, gebruder, so tzer tzeyt grafen zu Oistfrieslandt, ir erben und nachkumen, sich gegen uns, unser erben und nachkumen, auch voirstrecken, diese obgescreben artigkel und puncten alle und yede besonder gegen der koniglichen majestat, des hilligen reichs und unsern undersassen in maissen wie obengemelt ist zcu halten und zcu thun vorscaffen, als wir uns gegen ine hiemit vorscriben habn, alles getreulich und ungeverlich. Zcu urkundt haben wir unser ingesiegel unden an dissen brief wissentlich thun hencken; der gegeben ist zcu Leowarden, auf den achten tag des manets Octobris, anno etc, im nun und neunzigisten jare.
Recto:
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Bestand Ostfriesisches Urkundenbuch, II
Fol. Nr. S. 620
Nr 1643
Olim Orig. Perg. Grosse Urkundensammlung, Nr. 191.
Jahr 1499
Datumcode 0810
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Editie naar gus0113.
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Kommentar Das Siegel ist gut erhalten.
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Material papier
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Editionen E. Friedländer, Ostfriesisches Urkundenbuch II (Emden 1881), nr. 1643