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Nummer:oub0954 Datum:Köln, 22. Juli 1475 Overlevering:Editie Vindplaats:Ostfriesisches Urkundenbuch, II, S. 55, nr. 954

Kaiser Friedrich ermahnt die Häuptlinge und Unterthanen zwischen Ems und Weser ernstlich, seinen in dem dem Grafen Ulrich gegebenen Lehnsbriefe ausgesprochenen Befehlen, Gericht und Gerechtigkeit von dem Grafenhause zu Lehen zu nehmen, nunmehr nachzukommen, da Gräfin Theda Klage geführt habe.

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Wir Friderich von Gottes gnaden, Romischer kaiser etc., empieten unsern und des reichs lieben getreuen allen und yeglichen heufftlingen, underthanen und zugewantten der landt von der Emese bis auf die Weser, unser gnadt und alles guets. Unns hatt die edel unser liebe andechtige Theda, graevin zu Ostfriesslandt, weilendt graf Ulrichs zu Ostfriesslandt verlassen wittib, von ir und ir khinder wegen furbringen lassen, wiewol wir weillendt den yeztgemelten graf Ulrichen iren hausswuert mit den obbestimbten landen und iren zugehorungen belechnet, und euch darauf durch unser kaiserlich brieve ernstlich gepotten heften, eur gericht und gerrechtigkait in denselben landen furtermer an unser und des heiligen reichs statt von demselben irem hausswuertt und iren khindern zu lehen zu empfachen, wie dan das unser kaiserlich brieff euch desshalben zugesantt clarlicher aussweissten, so hetten ir doch solch unser kaiserlich gepott frevenlich veracht und nichtsdestominder dieselben eur gericht und gerechtigkait bissher unempfangen mit gewalltt gebraucht, das unns zu vorlezung und verachtung unser kaiserlichen oberkait und gepott und ir und iren kindern zu merckhlichem schaden kome, und hatt unns darauf diemuetigelich anrueffen und pitten lassen, sy hierinne gnedigelich zu fursehen. Wann unns nun solch eur vurachtung und ungehorsam von euch zu gedulden nit zimet, sonder uns und das heilig reich bey unser oberkhait und gerechtigkait auch die gemelte Theda und ire khinder bey unser verleichung zu handthaben gebuertt, darumb so ermahnen wir euch der pflichte, damit ir unns und dein heiligen reiche verbunden seyet, gepieten euch auch bey verliesung der obbestimbten gericht und gerechtigkeit und was ir von unns und dem heiligen reich haben von Romischer kaiserlicher machtvolkommenhait ernstlich und vestigelich mit disem brief, und woellen, dass ir nun hinfuero die yezgemelten eur gericht und gerechtigkait der genanten lande von der gemelten Theda und iren khindern an unser und des heiligen reichs statt zu lehen empfahet und in darumb geburlich pflicht und gehorsam thuet und erzaigt, alls sich gepuertt, auf dass nit nott werde mit den obbestimbten poenen und in andere weis wider euch zu handlen; daran thuett ir unser ernstliche mainung. Dann wo ir disem unserm kaiserlichen gepott aber ungehorsam erscheinen, wurden wir darumb wider euch und eur guetter furnemen und handlen, alls sich gegen frevenlichen ungehorsamen und veraechtern des heiligen reichs und unser kaiserlichen gepott gebueret. Darnach wisset euch zu richten. Geben zu Coeln, im zwen und zwainzigisten tag des monatts Julii, anno Domini funffundsibenzig, unsers keiserthumbs im vier und zwainzigisten jahre.
Ad mandatum domini imperatoris.
Recto:
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Fonds Ostfriesisches Urkundenbuch, II
Fol.nr. S. 55
Nr 954
Olim Abschrift in einem kaiserl. Bestätigungsbrief vom 8. Mai 1595: [1] Lehnbriefe Nr. 19.
Jaar 1475
Datumcode 2207
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Editie naar gus0190b.
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Materiaal papier
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Edities E. Friedländer, Ostfriesisches Urkundenbuch II (Emden 1881), nr. 954