Nummer:oub1004 | Datum:Jever, 9. Juni 1478 | Overlevering:Editie | Vindplaats:Ostfriesisches Urkundenbuch, II, S. 96, nr. 1004 |
Rechtsspruch des Pfarrers Hayo zu Jever, als Kommissarius des Bremer Domdechanten, in Sachen des Häuptlings Edo Boings zu Gödens und Dykhausen, Klägers, wider die Söhne des Fulf Herringa, Beklagte, wegen der Zerstörung der Kirche zu Dykhausen, und wider das ganze Attemannsgeschlecht, Beklagte, wegen eines Vermächtnisses der Witwe des Mene Alverichs an die Kirche zu Schortens.
Witlich, kundich und apenbar sij allen frommen luden, geistlich und weltlich, de dussen breff seen eder horen lesen, wo vor mij mester Hayen, kerckher to Jever, commissarius tho den tiden in Ostringe und Wangerlandt des erwerdigen hern doctor Johannes Roden, domdeken der hilligen kercken to Bremen, ist gekomen der ehrwerdige man Ede Boyngensen, hovetlingh tho Godense und to Diekhusen, und was tomhale schwarliken clagende jegen mi tweier sake; in dat erste, wo dat in vortiden Riekell Herringes und Alverich sein broder scholden weset hebben dess ein orsake, dat de kercke to Diekhusen wortt vorbrandt, angeseen dat de beiden broder desulven kercke hedden had in besate und in gewalt; in dat ander clagende desulve Edo vorbenombt, wodanewyss dat Ryxste Menen scholde geven hebben ein husserve, belegen in Sillande bij Attemans steenhuse, to S. Anthonius althar in de kercke to Sehortens, by sundem live in erer rechten volmacht, na erer kinder dode, de se getelet hadde mit Mene Alverikes. De erste sake was: Ede vorbenomet clagede up Riekell und Gummel brodern, Fulf Bruchteken sons; und de ander sake wass: he clagende up de gene, de van Attemans schlechte sijn, alse bij namen up herr Tanne, kerckher to Schortense, und sinen broder Rieklef, und up Riekell und sinen broder Gummel und Herring Herringa und sinen broder Riekell. Dusse twe sake sette Ede Boynges als in my, meister Hayen, angesehen, dat ick dat recht in den geistlichen acht to den tyden foerde und hadde in den vorgeschreven landen up de mede, dat ick dat also deelde und richtede als ein recht were. Dessgeliken sint bij mij mester Haien ock gewesen herr Tanne, Rieklef sin broder, Tiarck Jansen sons, Riekell und Gummel, Fulf Herringa, sons, und Herrink Herringa und Riekell, Tiarck Herringa sons, begerende mit gantzem flite und andacht, dat ick se daraver schliten wolde mit Ede Boynges, watt ick kennen konde im rechte eder in frundtschop, dat scholde ick almechtich wesen van oren wegen. Hirup als Eden vorgeschreven dit aldus belevede und ock desgeliken her Tannen vorgeschr. mit sinen broder und frunden vorgeschr., so makeden wij altosamen namhafftich einen dach to Schortense in her Tannen hues, dar scholden se den alle komen in beiden syden mit eren frunden, so wolde ick se daraver schliten und van ene bringen; dit in gescheen, se sint vor mi komen, alse bi namen Popke Habben und Mene Habben broder, wonhafftich to Diekhusen, van Ede Boynges wegen volmechtich, und hebben upgedecket alle clage deshalven van Eden wegen, und her Tanne mit amen broder und frunde vorgerort hebben darup geantwordet. Hirup hebbe ick mester Haye aldus gedelet im rechte: were it sake, dat Ede Boyng eder Folckert Boynges, sin vader, tovorn alle jair hedde de sake eins beclaget vor geistlicke rechte und wartlicke richter, de des hedden to doende van rechte, van der tidt an, dat de schade gescheen were der kercken to Diekhusen, so scholden Fulf Herringes kinder Riekell und Gummel darvor antworden na rechte. Wo dat aver also nicht gescheen, so deelde ick quit und loes na rechte Riekell und Gummel van der sake, offt Ede Boynges scholde dat nabringen sulff twolffe, den de sake witlich und kundich were; so scholden Fulf Herringa kinder vorgeschreven dar noch vor antworden na rechte. Were it aver sake, dat Ede Boyngs deme nicht don konde offte wolde, so weren Fulf Herringa kinder vorgeschr. den dar nicht plichtich vor to andtworden na utwisunge des gestliken rechts, und keiserliken rechts. Und up de ander sake deelde ick aldus were idt sake, dat Rixte Mene dat bekandt hadde in eren latesten dat sulve, dat se scholde belavet hebben bi vulmacht eheres sundes lives und levendes, also dat Rixte dar ein testament hadde upgesettet, dat besegelt hadde er kerckherr und dar ock an und aver gewesen waren viff warhafftige personen unberuchtiget, de dar tucheniss wolden van dan hebben, wan dess not und behoff hedde weset, up tidt, dage ende stunde, so schulden de frunde vorgeschreven dat arve avergeven S. Anthonius in die kercke to Schortens. Were idt oek aver sake, dat Ede dar sollik bewiss nicht to en hadde, so scholde dat arve bliven bij Rixte Menen rechte erven und frunden, de hir vorgen. stan bij namen, und dit schulde Ede Boynges altomale verfolgen in 14 dagen darna als ick et utsprack dar to der stede, und dat iss altomal so nicht gescheen. Hirumrne so hape ich meister Haye dat dusse fromme lude, de in dussem breve namhafftich stan, wohl bliven scholen und mogen by eren rechte, alse ick eme tofunden hebbe, idt kome vor gestlike offt wartlike richter, se sin dan hoich oder sidt, na watter wise Gott der Her se begavet hefft in dusser warlt. Hir hebben aver und an gewesen de erwerdigen presters, als her Fulf to Burhave kerckher und her Lubbe to Ackum, und desgeliken Binlep Lubbens to Knipens, Diorck Onssen up Sande, Jebbe Aleken und her Olrikes und darto vele andere fromme lude. Dess to einer groter tuchnis der warheit so hebbe ick mester Haio vorbenomt min ingesegell gehangen benedden dat spatium dusses breves, de geschreven is na der bort Christi Mo CCCCo LXXVIIIo, in festo sanctorum martyrum Primi et Feliciani, in Jever.