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Nummer:oub1121 Datum:Graz, 14. Nov. 1483 Overlevering:Editie Vindplaats:Ostfriesisches Urkundenbuch, II, S. 198, nr. 1121

Kaiser Friedrich trägt dem Bischof Johann von Ratzeburg und dem Markgrafen Johann von Brandenburg auf, die zwischen der Gräfin Theda von Ostfriesland und der Stadt Hamburg wegen des Rechtes an Stadt und Schloss Emden und Schloss Leerort streitige Sache auf einem gemeinsam wahrzunehmenden Schiedstage zu schlichten.

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Wir Fridrich von Gottes gnaden Romiszcher keyser, zcu allen tzeiten mherer des reichs, zcu Hungern, Dalmacien, Croacien etc. kuningk, hertzog zcu Osterreich und zcu Steyr etc., entbietenn den erwirdigen und hochgebornenn bischoven zcu Rassemborg und Johannszenn, [*] marggraven zcu Brandemburg, zcu Stettin, Pomern, der Cassuben und Wenden hertzogen, burggraven zcu Nuremberg und fursten zcu Rugen, unsern fursten, lieben andechtigen und oheim, unszer gnad und alles gudt. Erwirdiger und hochgeborner fursten, lieber andechtiger und oheim: Uns haben die erszamen unnszer und des reichs lieben getrewenn burgermeister und rathman der stad Hamburg mit clag furbrengen lasszen, wie wielennt Ulrich, graue zu Ostfriszlandt, slos und stad Emeden und das slos Leerorde mit iren zcugehoringen von ine up slosgloben umb ein sum gelts in pfanndtszweisze gehabt und sich gegen ine hoch verschriben und verpfleicht hette, ine die auff ir begern weder loszen zu geben nach laut der brieffe daruber auszgegangen, und wiewol sie de edeln unszern andechtigen und des reichs lieben getrewen Theda, wielennt desselbigen graff Ulriches gelasszen wittibe, und iren szonen, als erben des jetzgemelten irers gemahls und vaters und innhaber der gemelten slos und stadt solk losung zcu thun verkundiget und ine der alszo zcu vergonnen an sie begert hetten, so sollen doch dieselbigen grevin und ire szone inen derselbige losung stad zcu tun waigern und versagen, und inen die iren oberurten slos und stad unbillichen vorhalten, auch den leuten derselben stad Hamborg accisze, newikeit und beswerung auffgesatzt haben, deszhalben sy dann zu denselben grevin und iren sonen clag, spruch und fordrung haben und rechtens nottorftich szeyen und uns demutiglich anruffen und bitten lassen, inen des gegen yetzgenanten grevin und iren sonen gnediglich zcu gestaten. Wann wir nu niemandes rechtes versagen sollen, und aber diszmals anderer unszer und des reichs mergkligen anliggenden geschefft halber den sachen selbs nit auszgewarten mogen, darumb und zu furderlichem ausztrag der sachen, auch die parteien merer muhe, zcerung, costen und scheden zcu vertragen, so entphelen wir solh ehgemelt sachen euch beiden samentlich oder iwer yeden sunderlich an unszer stat, geben euch auch unser gantze fulkomene macht und gewalt mit disszen brieffe, ernstlich gebietende, das ir beide ader ewer ein besondern, so mit dissem unszerm brieff ersucht und angelanget wirdet, beid obgemelte parteien auff einen benanten tag rechtlich vor euch heischet und ladet und szy der obgerurten suche halben in clag, antwort, rede, widerrede und allem furbrengen gegeneinander egentlich und nach nottorft verhoret; und wie ir die in recht erfindet, euch daruber erkennet und mit ewren rechttligen spruch enntscheidet, und ob einicher kuntschaft oder getzugknusz, in den obestimbten sachen zu verhoren begert und nottorfftig sein wurde, die auch rechttlich verhoret, und die personen, szo darinn zu gezcuge benennet und sich irer kuntschaft ader tzewgknusz zu geben oder zu sagen sperren oder widern worden, in was schein das beschehe, bey billichen und zimlichen penen des rechtens darzcu czwinget und haltet, das sie dem rechten und der warheit zu hilff ir gesworen kundschafft und gezeugnusz geben und sagen, als recht ist. Ob auch einich teil auff solh ewer oder ewer eins furheisschung vor ewer alszdenn rechtlich nit erschine, nichtesdestmynder uff der andern gehorsamen teils oder seins anwalts anruffen und erforderung im rechten volfaret und procediret und sunst alles das hirinne an unszer stat und in unszerm namen hanndlet, tut, gebiettet und verbiettet, das sich in solhem nach ordenung des rechtens zu thun geburet und nottorfftig sein wirdet. Daran thut ewr yeder unnszer ernstlige meynung. Geben zu Gretz, am virtzehnden tag des monets Novembris, nach Cristi geburdt virtzehnhundert und im dri und achtzigesten jare, unszers keiszerthumbs im zweiunddreissigisten jarenn.
Recto:
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Fonds Ostfriesisches Urkundenbuch, II
Fol.nr. S. 198
Nr 1121
Olim Diese Urkunde ist in die Urkunde vom 1. Juni 1484 eingerückt [= Orig. Perg. im Archive zu Hamburg.]
Jaar 1483
Datumcode 1411
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Materiaal papier
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Edities E. Friedländer, Ostfriesisches Urkundenbuch II (Emden 1881), nr. 1121