Nummer:oub0880 | Datum:Graz, 19. Juli 1469 | Overlevering:Editie | Vindplaats:Ostfriesisches Urkundenbuch, I, S. 760, nr. 880 |
Kaiser Friedrich III. gewährt den Grafen Enno, Uko und Edzard das früher ihrem Vater verliehene Privileg, von ausländischen Bier einen Zoll zu erheben.
Wir Friderich von Gottes gnaden Romischer keyser, zu allenntzeitten merer des reichs, zu Hungern, Dalmacien, Croacien etc. kunig, hertzog zu Osterreich, zu Steir, zu Kerndten und zu Crain, herre auf der Wynndischen march und zu Portenaw, grave zu Habspurg, zu Tirol, zu Vhirt und zu Kiburg, marggrave zu Burgaw und lanndtgrave im Ellsass, bekennen offenlich mit disem briefe und tun kunt allermeniclich allen den, die in ansehen oder horen lesen, als wir vormals durch getreuer annemer und nutzlicher dinste willen, so weilent der edel unser und des reichs lieber getreuer Ulrich, grave zu Norden in Oistfriesslande, uns und dem heiligen reiche offt williclich getan hat; auch zu furkomen grossen schaden, den das gemein lande und die leutt darinne gesessen an irem bier durch ausswendig bier, so darinne gefurt wirt, empfangen, von sondern unsern keyserlichen gnaden ein zollstat, wo im das in der benanten seiner graveschaft am fuglichisten ist, furzenemen und von einer yeglichen tunne biers, so in das benant Oistfriessland von auslendischen bieren gefurt oder gebracht wirdet, zwen Behmisch grosch und nit mer zu zollgelt aufzuheben und zu nemen, und das auch sust durch die benant zollstat und zolles satzung der gemein man daruber in einich weise nit gedrungen noch beswert werde, vergunnet und erlaubet; haben uns die edeln auch unser und des reichs lieben getreuen Enno, Uko und Edzard gebrudere, graven zu Norden in Ostfriesland, weilent des benanten graven Ulrichs eelich verlassen sone, demuticlich anruffen und bitten lassen, daz wir in solich zolstat und zoll, wie oben berurt ist, zu machen und einzunemen, zu vergonnen und (zu erlau)ben auch gnediclich geruchen. Also haben wir angesehen solich ir demutig bette, auch die getrewen nutzlichen dinste, die sy uns und dem heiligen reiche in kunftigen z(eiten) wol tun mugen und sollen, und darumb mit wolbedachtem mutte, guttem rate und rechter wissen denselben Enno, Ucko und Edzard die vorbemelten zollstat und zoll zu (machen) und anzunemen als Romischer keyser gnediclich vergonnet und erlaubet, tun, gunnen und erlauben in solide egemelt gnad und zolle in vorgeschribener masse in Romischer keyserlicher machtvolkomenheit wissenlich in crafft diss briefs, doch uns und dem heiligen reiche an unser oberkeit, gewaltsam und gerechtikeit und sust yederman an seinen rechten, freyheiten und zollen unvergriffenlich und unschedlich, und gebietten darumb allen und yeglichen fursten, geistlichen und werntlichen, graven, freyen, herren, rittern, knechten, haubtlutten, ambtlutten, schultheissen, vogten, pflegern, verwesern, richtern, burgermeistern, scheffen, mauttern, zollnern, burger(n) und gemeinden, und sust allen andern unsern und des reichs undertanen und getrewen, in was wirden, stattes oder wesens die sein, von obgemelter unser Romischer keyserlicher macht ernstlich und vesticlich mit disem briefe, daz sy die sorgemelten gebrudere an solicher vorgeschribener unser gnade, vergunstung und erlaubung des genanten zolls nit hindern oder irren in einich weise, sonnder sy des als vorberurt ist gerulich gebrauchen und geniessen lassen, als lieb einem yeglichen sey unser und des reichs swere ungnade zu vermeiden. Mit urkunt diss briefs besigelt mit unserm keyserlichen majestat anhanngendem innsigel. Geben zu Gretz, am mitwochen vor sannt Maria Magdalen tag, nach Cristi geburde viertzehenhundert und im neun und sechtzigisten, unser reiche des Romischen im dreissigisten, des keyserthumbs im achtzehenden, und des Hungerischen im eindleften jaren.