| Nummer:oub3554 | Datum:ca. 1470 of ca. 1472 | Overlevering:Editie | Vindplaats:Ostfriesisches Urkundenburch, III, S. 137, nr. 554 |
Erwiderung für Bischof Heinrich III. von Münster auf eine Klage der Gräfin Theda von Ostfriesland.
Erwiderung für Bischof Heinrich [III.] von Münster auf eine Klage der Gräfin Theda von Ostfriesland (Vresland):
Der Sohn Wessels von Resthausen (Restehusen) soll aus Ostfriesland 9 Pferde genommen haben. Dazu ist zu sagen: Ein Sohn Wessels wurde vormals zu Hollen in Uplengen (Hohen up Lenghen), während er schlief, ermordet. Der Mörder gab dem inzwischen verstorbenen Junker Ulrich, [Häuptling von Ostfriesland], 30 Postulatsgulden; dafür durfte er in Ostfriesland bleiben. Wessel und seine Kinder aber konnten keine Ansprüche mehr gegen ihn geltend machen. Deshalb wurde einer der Brüder des Ermordeten Ostfrieslands Feind. Weniger als zwei Jahre später kam einer der Brüder, Johann, in Östringen (Osteringhen) zu Hicko Boings (Hecke Boyengen) [in Werdum] wieder in ostfriesisches Land. Da überfiel ihn in einem Wohnzimmer Hellreck Hanck und wollte ihn erschlagen. Johann tötete ihn in Notwehr und entkam. Ein Bruder Johanns drosch bei Abelsen[*]. Da kamen die Freunde des Getöteten und brachten den Bruder Johanns nach Wittmund (Witmunde) in den Turm. Dort sass er ein Jahr. Als er herauskam, war er so geschwächt, dass er starb. Da seine Brüder Gerd und Rippe keine Ansprüche wegen ihres ermordeten Bruders erheben konnten, wurden sie der Gräfin und ihres Landes Feinde und nahmen ihren Feinden 9 Pferde. Als die Gräfin deswegen schrieb, verurteilte der bischöfl. Amtmann zu Cloppenburg Gerd und Rippe, die Pferde zurückzugeben. Ein Pferd wurde daraufhin zurückgegeben, 8 später bezahlt. Gräfin Thedas Klageschrift ist also in diesem Punkt unbegründet. - Für die Ermordung des einen Bruders muss Busse geleistet werden. Ferner steht noch Gut aus von dem Bruder, der zu Wittmund im Turm sass, vielleicht auch noch anderes Gut.
Der Sohn Wessels von Resthausen (Restehusen) soll aus Ostfriesland 9 Pferde genommen haben. Dazu ist zu sagen: Ein Sohn Wessels wurde vormals zu Hollen in Uplengen (Hohen up Lenghen), während er schlief, ermordet. Der Mörder gab dem inzwischen verstorbenen Junker Ulrich, [Häuptling von Ostfriesland], 30 Postulatsgulden; dafür durfte er in Ostfriesland bleiben. Wessel und seine Kinder aber konnten keine Ansprüche mehr gegen ihn geltend machen. Deshalb wurde einer der Brüder des Ermordeten Ostfrieslands Feind. Weniger als zwei Jahre später kam einer der Brüder, Johann, in Östringen (Osteringhen) zu Hicko Boings (Hecke Boyengen) [in Werdum] wieder in ostfriesisches Land. Da überfiel ihn in einem Wohnzimmer Hellreck Hanck und wollte ihn erschlagen. Johann tötete ihn in Notwehr und entkam. Ein Bruder Johanns drosch bei Abelsen[*]. Da kamen die Freunde des Getöteten und brachten den Bruder Johanns nach Wittmund (Witmunde) in den Turm. Dort sass er ein Jahr. Als er herauskam, war er so geschwächt, dass er starb. Da seine Brüder Gerd und Rippe keine Ansprüche wegen ihres ermordeten Bruders erheben konnten, wurden sie der Gräfin und ihres Landes Feinde und nahmen ihren Feinden 9 Pferde. Als die Gräfin deswegen schrieb, verurteilte der bischöfl. Amtmann zu Cloppenburg Gerd und Rippe, die Pferde zurückzugeben. Ein Pferd wurde daraufhin zurückgegeben, 8 später bezahlt. Gräfin Thedas Klageschrift ist also in diesem Punkt unbegründet. - Für die Ermordung des einen Bruders muss Busse geleistet werden. Ferner steht noch Gut aus von dem Bruder, der zu Wittmund im Turm sass, vielleicht auch noch anderes Gut.
