König Maximilian verleiht der Stadt Emden von Neuem Wappen und Kleinod.
Wir Maximilian von Gotts gnaden Romischer kunig u. s. w.[*] bekennen offennlich mit disem brief und tun kunt allermenigklich, das wir unnsern und des reichs lieben getrewen burgermeister unnd rate unnser und des heiligen reichs statt Embden, under dem graven zu Ostfriesslannd gelegen, umb ir diemutig bete, auch der getrewen dienst willen, so sie unnsern vorfarn, auch unns und dem reich offt willigklich getan haben und in kunfftig zeit wol thun mugen unnd sullenn, mit wolbedachtem mute, gutem rate und rechter wissen dise nachgeschriben wappen und cleinat, mit namen ainen schilt in drey teil geteilt, das under mit fliessendem wasser bedeckt, das mitter ein rote mawr mit funff zynnen, und das oberteil swartz, darinn ein gelber vogel, harpya genannt, mit einem gekronnten jungkfrawen haubt und seinen ausgepraitten flugeln; als dann derselb schilt unnd wappen in disem unnserm kunigklichen brief gemalt und mit farben eygenntlicher ausgestrichen sein, von newen gnedigklichen verlihen unnd gegeben, verleyhen und geben inen die also von newem aus[*] Romischer kunigklicher volkummennhait wissenntlich in krafft diss briefs. Und meynen, setzen unnd wellen, das nu furohin die genanten von Embden und ir nachkommen die vorgemelte wappen und schild von irn und gemeiner statt Embden wegen, und in derselben statt sachen hanndeln unnd geschaffen, haben, fueren und der in allen unnd yegklichen eerlichen und redlichen sachen und geschefftn zu schimpff und zu ernnst, in veldtziehen, in streitten, gevechten, panieren, getzelten aufslagen, innsigeln, pettschatten, cleinaten und sunst an allen ennden nach irn und gemeiner statt nutz, notdurfften, willen unnd wolgevallen geprauchen und geniessen sullen und mugen, als annder stette in dem heiligen reiche ire wappen und cleinate gebrauchen und genyessen von recht oder gewonnhait, von allermenigklichen unverhindert, unnd gebietten darauf allen und yegklichen churfursten, fursten, geistlichen unnd weltlichen, prelaten, graven, freyen herrn, rittern, knechten, haubtlewten, vitzthumben, vogten, phlegern, verwesern, ambtlewten, schultheissen, burgermeistern, richtern, raten, kunigen der wappen, erhalden, persevandten, burgern und gemainden, und sunst allen anndern unnsern und des reichs undertanen[*] und getrewen, in was wirden stattes oder wesenns die sein, ernnstlich und vestigklich mit disem brief und wellen, das sy die vorgenannten burgermaister und rate der statt Embden und ir nachkomen fur und fur ewigklich an den vorgeschriben wappen unnd cleinaten nicht hindern noch irren, sunder sy der nach iren und gemeiner stat Embden nutz, notdurfftn und wolgevallen gebrauchen, genyessen und genutzlich dabey bleiben lassen, und hiewider nit thun noch yemannd anndern zu tun gestatten in dhein weise, als lieb ainem yegklichen sey unnser unnd des reichs swere ungnad, und darczu ein pene, nemblich viertzigk marckh lotiges goldes zu vermeiden, die ein yeder, so oft er frevenlich hie wider tette, unns halb in unnser und des reichs camer und den anndern halben teil den vorgemelten burgermeister und rate der statt Embden und im n nachkumen egedacht, unablesslich zu betzalen verfallen sein soll, doch anndern stetten, die villeicht der vorberurtten wappen und schild gleich fuerten an irn wappen unnd rechten unschedlich. Mit urkundt diss briefs besigelt mit unnserm kunigklichen anhanngendem innsigel. Geben in unnser und des heiligen reichs statt Worms, am zehenndten tag des monets Augusti, nach Cristi geburde viertzehenhundert unnd im funffundnewnntzigisten, unsser reiche des Romischen im zehenndten, unnd des Hunngerischen im sechsten jarenn.[*] Ad mandatum domini regis proprium Bertoldus, archiepiscopus Moguntinensis archicancellarius, scripsit.
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Fonds |
Ostfriesisches Urkundenbuch, II |
Fol.nr. |
S. 460 |
Nr |
1450 |
Olim |
Orig. Perg. im Rathsarchive zu Emden, Nr. 4. — Abschrift Saec. XVI.: Grosse Urkundensammlung, Nr. 160. — Gedr. Brenneysen, S. 213 in hochdeutscher, und Harkenroht, oorsprongkelykheden, S. 119 in niederdeutscher Mundart. |
Jaar |
1495 |
Datumcode |
1008 |
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Edities |
E. Friedländer, Ostfriesisches Urkundenbuch II (Emden 1881), nr. 1450 |