Nummer:oub0354 | Datum:10. Juni 1427 | Überlieferung:Editie | Fundstelle:Ostfriesisches Urkundenbuch, I, S. 319, nr. 354 |
Graf Dietrich von Oldenburg und die Brokische Partei versprechen Bremen, Butjadingen und Wursten nöthigenfalls Hülfe und Unterstützung.
Wij juncher Diderick greve to Oldenborg, juncher Ocke van den Broke, borgermester unde radman unde meenheit der stad to Groningen, unde meene meente der lande twisschen der Lawersee unde der Emese alse Hunsigerlande, Fivergeland, Reyderland, Oldeamt, Vredewolt, Langewolt unde Hummerkerland, Ocke to Locquerden, Siberen to Edelsum, Dedo Keensma, Ymele Haringes, Reborg unde Omeke Goltsmid bekennen unde betugen openbare vor alsweme in dessem breve, dat wij uns hebben vordreghen, voreenet unde vorbunden, vordreghen unde vorbinden in desser scrift mit den ersamen borgermesteren, radmannen unde der ganzen stad to Bremen, den radgheven unde landluden meenliken der lande Butenyade unde Wursten in desser wise: were dat de vorscreven van Bremen edder de landlude der lande vorscr. samptliken edder welken bisunderen we overvallen, vorunrechten unde vorsulfwolden wolde, id were we dat were, dar wij erer mechtich weren to eren unde to rechte, unde uns van den vorscr. van Bremen ofte den landluden dar clage over qweme, unde wij en bynnen den negesten mande na der clage ere unde rechtes ofte mogelike vruntschop nicht konen behelpen, so schulle unde wille wij alle vorbenante den vorser. van Bremen ofte den landluden der lande Butenyade unde Wursten, welkeren des to donde were komen in ere hulpe ende mit al unser macht des truweliken by en bliven up den jennen, de en sodanne unrecht unde overval doyt, so lange dat wij en ere unde rechte ofte mogeliker vruntschop konen behelpen; weme wij ok ere unde rechte ofte mogheliker vruntsehop konen behelpen, dat schal malk yo nemen. To betuginge alle desser vorscr. stucke so heben wij juncher Diderick greve to Oldenborg unse ingesegel, juncher Ocke van den Broke unse ingesegel, borgermester und rad to Gronyngen unser stad ingesegel, unde meene meente der lande vorscreven twisschen der Emese unde der Lawersee des Oldenamts seghel, unde Fivergelande seghel unde des Halveampt seghel van Hunsegherlande unde des landes segel van Langewolt, der wij lande samptliken bruken, Ocke to Locquerde, Siberen to Edelsum, Dode Keensma unde Ymele Haringes alle unse ingesegele, Reborg unde Omeke Goltsmit unser stad Emeden ingesegel des wij nu tor tijd bruken gehangen alle to dessem breve. Datum anno Domini Mo CCCCo vicesimo septimo, feria tercia Penthecostes.
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Bestand | Ostfriesisches Urkundenbuch, I |
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Fol. Nr. | S. 319 |
Nr | 354 |
Olim | Nach dem Orig. im Archive zu Bremen. |
Jahr | 1427 |
Datumcode | EpPentec |
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Kommentar | Siegel: 1. fehlt. 2. 5 Cm. Durchmesser. Wappenschild niit rechtssehendem Adler, der auf dem Kopfe und den Flügeln Kronen trägt, gekrönter Helm, als Kleinod ein gekrönter Adlerkopf, als Schildhalter zwei Löwen. Umschrift: S. Ockonis domiceli et capitalis in Brok . . . . 3. Das schöne Groninger Stadtsiegel mit der Darstellung einer Kirche im Uebergangsstyl und dem Rücksiegel ist zerstört. 4. Oldamt. 6-7 Cm. Das schraffirte und mit Blumen bestreute Siegelfeld enthält 2 Thürme, welche in einem unteren Raume, der rechte eine Gestalt mit Schwert, der linke einen Geistlichen mit Hirtenstab zeigen, über denselben erhebt sich je ein schmuckloser Glokenthurm, in dessen Schallloch je eine Glocke sichtbar ist. Am Fusse des rechten Thurmes scheint ein Fluss angedeutet zu sein. Die Umschrift ist bis auf die Schlussbuchstaben ens zerstört. 5. Siehe Urk. 336 No. 3. 6. Zerbrochen, zu erkennen ist nur noch die untere Hälfte einer faltenreich gekleideten Gestalt in gothischer Nische, daneben Blumenzweige, und von der Umschrift: Co . . . . atis ter . . . . . . PGMCHG (?), davon jedoch nur die 4 letzten Buchstaben ganz deutlich. 7. Der h. Georg mit einer Lanze in der rechten Hand einen Drachen tödtend hält mit der linken ein Wappenschild, worauf ein rechtssehender Adler. Umschrift: S. Ockonis capitales in Loq . . . . . . . 8. Wappenschild mit rechtssehendem Adler, Helm mit Adler als Kleinod, als Schildhalter rechts ein Einhorn mit Hirschgeweih, links ein Hund. Von der Umschrift ist der Schluss Edels . . . zu lesen. 9. Das Siegel enthält das Abbild eines sehr eigenthümlichen Bauwerks, halb Burg, halb Kirche: ein Mittelbau ist rechts von einem Thurme mit 2 Stockwerken, in dessen oberem ein Fenster ist, und links von einem auf einem Hügel stehenden Thurm mit rundbogigem Fenster flankirt. Der Mittelbau hat unten eine hohe rundbogige Thür, das zweite Stockwerk scheint aus einem balkonartigen Bogengange zu bestehen, in der Mitte ein baldachinähnlicher Ausbau. Ueber dem Ganzen ein Dachreiter, gekrönt durch einen Hahn. Umschrift: Sigillum universitatis terre Lang . . . . . . . 10. Ein Hirsch. Sigillum Dode Kenns sone (?) 11. Im Dreipass ein unkenntliches Wappenschild. S. Ymelonis Harigga . . . . . . . 12. Das Stadtsiegel von Emden, ein längsgetheiltes Wappenschild. Rechts ein halber rechtssehender Adler, links unten Wasser, darüber ein gothisches E. Umschrift: Sigillum burgensium opidi Emedensis. Dieses Siegel der Stadt Emden ist bisher nicht bekannt. Wiarda (II, S. 58) kennt als ältestes Siegel der Stadt einen quer getheilten Schild, unten Wasser, oben ein Löwe, darüber die h. Cosmas und Damianus, und auch Lösing, Geschichte der Stadt Emden S. 85, führt als ältestes Siegel ein anderes als das oben beschriebene an. |
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